Dänisch-Jüdisches Museum
Einführung
Das Jüdische Museum Dänemarks ist in einem Gebäude untergebracht, das im 17. Jahrhundert von König Christian IV. als königliches Bootshaus errichtet wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude Teil der damals neuen Königlichen Bibliothek und ist heute das Dänische Jüdische Museum.
Mit der Renovierung des Gebäudes wurde der polnisch-amerikanische Architekt Daniel Libeskind beauftragt, der zwei Jahre zuvor das Holocaust-Museum in Berlin entworfen hatte.
Als Ausgangspunkt für die Gestaltung des Museums nahm der Architekt das hebräische Wort „Mitzvah“, das mehrere Bedeutungen hat: Pflicht, tiefer Sinn des Handelns, Verpflichtung oder gute Tat. Mit einigen Gesten dieses Wortes unterstreicht Libeskind die wichtige Rolle Schwedens bei der Unterstützung der vom Naziregime verfolgten dänischen Juden im Zweiten Weltkrieg: Rund 7000 dänische Juden wurden nach Schweden evakuiert.
Das Museum zeigt Exponate zur dänisch-jüdischen Geschichte, Kultur und Kunst seit dem 17.
Konzept
Der Entwurf des Museums wurde innerhalb des bestehenden Gebäudes realisiert, d.h. der neue Grundriss ist im alten enthalten, wie eine Figur in einer Schachtel. Der Architekt entschied sich dafür, kantige Räume mit schrägen Linien und einer gequälten Form in das starre Mauerwerk des bestehenden Gebäudes zu integrieren.
Das Wort „Mtizvah“ prangt buchstäblich auf dem Gebäude: Es ist nicht nur Teil des Museumslogos, sondern seine Buchstaben bilden auch die Grundlage für den Rundgang im Inneren des Museums. Mit anderen Worten: Die Korridore, durch die die Besucher auf ihrem Weg geführt werden, sind mit diesen vier hebräischen Buchstaben der Mitzwa in gigantischer Größe abgebildet.
Räume
Der Grundriss des alten Gebäudes ist sehr regelmäßig. Der Eingang führt in einen zentralen Raum, der von zwei quadratischen Räumen mit Kreuzrippengewölbe umgeben ist. Im weiteren Verlauf erscheinen drei neue rechteckige Räume.
Der neue Grundriss fügt sich in den alten ein und schafft einen dynamischen Dialog zwischen der alten und der neuen Architektur durch die Ausschnitte in den Paneelen, die die gemauerten Kreuzgratgewölbe einrahmen, sowie durch die kontinuierlichen Unterbrechungen und schrägen Flächen.
Der Eingangshof besteht aus einer Reihe von Begegnungsräumen für Besucher. Zwei weiße Markierungen auf dem Boden verbinden die Königliche Bibliothek und den Eingang zum Museum im Freien. Schmale Oberlichter im äußeren Stockwerk stellen ebenfalls eine Verbindung nach innen her.
Im Inneren hat der Besucher leichten Zugang zur Cafeteria, die ebenfalls als Teil der Ausstellung konzipiert ist, und der Raum dient gleichzeitig als Projektionsfläche.
In den Ausstellungsräumen selbst treffen die Besucher auf schräge Flächen.
Der gesamte Ausstellungsraum wird durch ein Buntglasfenster erhellt, das einen Mikrokosmos von Mitzvah darstellt.
Die Verwendung von Lichtstreifen an den Hängen verstärkt die Dramatik des Raumes, ein Effekt, der zweifellos vom Architekten im Zusammenhang mit der Symbolik der Geschichte, aus der das Gebäude entstanden ist, beabsichtigt war.
Materialien
Die Platten für diese zweite innere Schicht, die das neue Layout erzeugt, sind aus leichtem Sperrholz, Birke und Eiche gefertigt. Der Fußboden ist ebenfalls aus Holz gefertigt.
Struktur
Das Tragwerk besteht aus Stahl und ist mit Sperrholz verkleidet.